25. September 2010

Ein Tag in der Theorie...

Dieser Post soll ein wenig darstellen, wie ein "normaler" Tag bei mir aussieht. Eigentlich bedarf dies keiner langen Ausfuehrung und ist ganz einfach: "Es gibt keinen normalen Tag".

Jeder Tag ist anders, wie vielleicht ein voheriger Beitrag von mir schon deutlich machte. Dennoch gibt es aber natuerlich bestimmte Ablaeufe, die sich, eben nur anders als in Europa, nicht bestimmt abspielen, sondern eben unbestimmt. Aber es gibt diese Ablauefe, die sich wiederholen.

Fangen wir mit der Nacht an: Es ist gar nicht zu verhindern, dass man waehernd des Schlafs aufwacht, denn irgendein Fischer macht sich des nachts immer auf den Weg Fische zu fangen (manche Fische lassen sich, wie wahrscheinlich bekannt, besonders gut in der Dunkelheit fangen). Dafuer startet er dann einen unglaublich lauten Motor, lauter als ein Presslufthammer, gefuehlte 10 Meter (tatsaechlich sind es 50...) von einem entfernt, was einen garantiert aufweckt.

Um 7:00 steht man dann auf, um Fruehstueck zu holen. Unter der Woche, wo wir unterrichten, alle. Am Wochenende nur einer, der sich dann auf den Weg macht Fruehstueck zu holen. Fruehstueck gibt es fuer ca. 40 ct... man hat die Auswahl zwischen "Sticky Rice mit Chicken", "Curry Rice mit Chicken" und "Nudeln mit Currysauce" (und ja, wir sprechen von Fruehstueck). Gekocht und verkauft von einer Dorfbewohnerin, die morgens Ihre Kochtoepfe draussen aufstellt und einfach drauf los verkauft... ohne SchnickSchnack.

Dann gehts zur Schule, unterrichten ein wenig. Bis 11:30 Uhr. Dann wird zusammen mit den Lehrerinnen und dem Staff "gelunched" (man verzeiche die Anglizismen. Erstens ist unter uns Freiwilligen die Sprache nun mal Englisch, was dazu fuehrt, dass ich schon auf Englisch traeume. Und Zweitens spare ich mir so die politisch korrekte weibliche Formen, wie der der Angestelltinnen).

Zu Hause ist man dann gegen 13:00Uhr und braucht erstmal Pause. Die Kinder sind anstrengend und es ist heiss! Da goennt man sich mal ne halbe Stunde unterm Van (Ventilator). Derzeit bin ich auch brav dabei, wichtige, dicke Literatur zu lesen, da ich glaube, dass dies mein einzigste Jahr im Leben bis zum Ruhestand wird, wo ich dazu komme ein 600 Seiten Buch freiwillig zu lesen. Derzeit widme ich mich Victor Hugos "Die Elenden".

Dann macht man am Nachmittag, was halt so ansteht. Waschen (mit der Hand), ins InternetCafe gehen etc. Am abend wird gekocht, gegessen und verbingt die Zeit in der Salaah, die direkt neben unserem Schlafplatz ist und die wir auch sauber halten). Die Salaah ist ein Aufenthaltsort fuer die Dorfbewohner, den eigentlich nur die Maenner nutzen. Hier gucken die Maenner TV und spielen Dame. Dem gesellt man sich halt dazu. Und abends geht man dann irgendwann ins Bett.

Soweit die Theorie. Die Praxis sieht eher so aus, dass man eher zu der Entlassungsfeier vom gerade fertig studiertem Sohn des Dorfchefs geht und den Tag dann in Hat Yai veringt. Oder einfach Mal mit dem dem Vice-Gouverneur der Satun-Province Tee trinkt. Oder, dass man mit der Schule einen Ausflug zu nem Touriort macht (Krabi) und entscheidet sich zwei Tage frei von der Schule zu nehmen und drei Naechte an einem wunderschoenem Kuestenort verbingt, wo man als Westler mal zur Abwechslung zur Merhheit gehoert...

Wie der letzte Abschnitt deutlich macht, erlebe ich hier mehr, als moeglich ist aufzuschreiben. Ich hoffe aber doch allen, die das entsprechendes Interesse haben, dass eine oder andere dann irgendwann einmal persoenlich zu erzaehlen. Aber erleben ist nun mal mehr wert, als bloggen...!

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