Hintergründe

Hier wird gebloggt. Klar, es handelt sich ja auch um einen Blog. Ebenso klar ist natürlich auch, dass es dann auch einen Blogger gibt. Dieser bin ich.

Soweit ist alles wie bei jedem anderen Blog auch. Die Besonderheit dieses Blogs ist, dass der Blogger, also ich, von einem kleinen Dorf aus bloggt. Er schreibt nicht, sondern bloggt. Denn Bloggen ist mehr als schreiben. In einem Blog wird aus dem Leben berichtet, Poesie probiert, Philosophie geübt und Ideen niedergeschrieben. Alles in allem werden Gedanken geteilt. Und Gedanken sind nun mal bekanntlich sehr vielseitig. Damit natürlich auch die Blog-Beiträge.

Welche Beiträge man letztendlich hier genau finden wird, weiß man nicht. Wie auch? Denn woher soll man wissen, welche Gedanken man haben wird und ob und wie diese dann mitgeteilt werden. Die Beiträge werden selten perfekt sein, aber immer menschlich.

Da die Beiträge jeweils nur Ausschnitte von Gedanken sind, sich der Blog also quasi um ein Fragment handelt, ist es sicherlich hilfreich, wenn wir ein wenig über die Hintergründe des Denkers und dessen Umwelt, in der dieser Denker seine Gedanken denkt, erfahren. Vielleicht hilft dies, um die Beiträge einzuordnen. Folgendes konnte in Erfahrung gebracht werden.

Der Name des Bloggers ist Jakob. Jakob wollte, so viel ist bekannt, nachdem er sich soweit der westlichen Kultur anpasste, den höchsten allgemeinbildenden Schulabschluss erlangt haben zu können, raus aus dem Westen, sich dem West-Stress entziehen, ja, sich einer West-Kur unterziehen, um dann mit neuer Energie in ein Studium der Psychologie zu starten.

Er wollte also weg. Da bot sich das weltwärts-Programm (weltwaerts.de) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ideal an. Das Programm unterstützt junge Menschen zwischen 18 und 25, in einem „Entwicklungsland“ Freiwilligenarbeit zu leisten. Die Unterstützung erfolgt finanziell, in dem das BMZ den Großteil der Kosten übernimmt, sodass der Freiwillige mit Hilfe von Spendern fast keine Kosten aufbringen muss.

An dieser Stelle sei nochmal größter Dank an die vielen und großzügigen Spenderinnen und Spender gerichtet!

In das Land entsendet wird man dann von einer Entsenderorganisation. Unser Freiwilliger wird vom Service Civil International (SCI) entsendet. Der SCI (sci-d.de) organisiert seit 90 Jahren internationale Freiwilligenarbeit. Auch wenn das ursprüngliche Leitbild „Deeds no Words“ (Taten keine Worte) im Laufe der Zeit in „Deeds and Words“ abgewandelt wurde, steht das gemeinsam Anpacken immer noch vor den politischen Aussagen. Bekannt ist der SCI vor allem für ihre vielen Work-Camps, wo meist junge Menschen aus aller Welt (der SCI hat Zweigstellen in 43 Ländern) zusammen kommen und praktisch, in aller Regel vor allem körperlich arbeiten. Durch das „gemeinsam“ und „aus aller Welt“ werden Grenzen gebrochen, es wird voneinander gelernt, Toleranz entwickelt und sogar Freundschaften geschlossen. Beim ersten Work-Camp überhaupt, bei dem Franzosen und Deutsche keine zwei Jahre nach dem Ersten Weltkrieg zusammen kamen, um ein Dorf, welches in der Stadt um Verdun zerstört wurde, wieder aufzubauen, sicherlich revolutionäre und enorm wichtige Gedanken.

Zurück zur Langzeitfreiwilligenarbeit. Der SCI koordiniert den Langzeitfreiwilligendienst von Deutschland aus. Im Land selbst gibt es dann aber wiederum eine Partnerorganisation, die dann die Arbeit, Unterkunft etc. vor Ort organisiert.

In unserem Fall ist die Partnerorganisation Dalaa (dalaa-thailand.com). Eine gerade mal sechs Jahre alte Organisation. Symbolisch benannt nach einer Blume, die, bevor sie blüht, erst zwei Jahr lang ihre Wurzeln verfestigt, dann aber wunderschön ist. Die Organisation ist (noch) klein und sehr offen strukturiert. Leitbild hier ist „Togetherness“: „Cooking together, eating together, living together“ and above all „learning together“, alles mit dem Ziel der Völkerverständigung. Jakob hat keine bessere Völkerverständigung erlebt, als die von Dalaa.

Nach eigenen Aussagen ist Jakob in einem kleinen Dorf Namens „Kok Payom“ gelandet. Hier ist schon ein Fehler in den Überlieferungen sehr gut möglich, da dieser Ort bis jetzt auf keiner Karte gefunden wurde. Nicht einmal auf der nicht gerade kleinen Karte auf den Google-Servern. Über das Dorf ist bis jetzt wenig bekannt. Eine längere Beschreibung des Dorfes wird in diesem Blog sicherlich noch folgen. Bis dahin sei auf diesen Beitrag verwiesen.

Die Arbeit des Freiwilligen in Kok Payom ist in erster Linie „Community Living“. Man nimmt am Dorfleben so gut es geht teil. Des Weiteren steht es an, Englischunterricht an der Grundschule zu geben. Da sich das Dorf, mündlichen Überlieferungen zur Folge, um die Erhaltung des sich auf der anderen Seite des Flusse zu befinden scheinenden Mangrovenwald-Nationalpark kümmert, stünden auch hier immer wieder Arbeiten an. Für Ausführlicheres scheint das Schwarze in den Zeilen und das Weiße zwischen den Zeilen eindeutig genug interpretierbar.

Was man ebenso weiß ist, dass die Reise unseres Bloggers am 29. August 2010 am Hamburger Hauptbahnhof begann und dort auch, voraussichtlich ein knappes Jahr später, enden wird. Was wir nicht wissen, ist wo die Reise unseren Jakob alles hinführen wird.

Nun hat sich unser Blogger also auf Reisen begeben, geflüchtet ist er aus seinem Reich. Fakten interessieren wenig. Spannender ist die Frage: Wie wird die Reise sein „ich“ und sein „um sich herum“ verändern? Vielleicht bekommt man hier einen kleinen Eindruck…

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